Regelecke
Als Berater an der Box disqualifiziert – als Spieler nun auch?

Als Berater an der Box disqualifiziert – als Spieler nun auch?

09.03.2020 – Unter dem Strich lässt sich sagen, dass es im Tischtennis wohl in aller Regel recht fair zugeht, verbale Entgleisungen und alles darüber hinaus wohl die Ausnahme bilden. Dennoch wollen wir in dieser Regelecke einen Fall vorstellen, bei dem ein Spieler, der gerade einen Mannschaftskameraden an der Box berät, den gegnerischen Spieler beleidigt und daraufhin vom Oberschiedsrichter disqualifiziert wird.

 Wir wollen nun von Ihnen wissen, ob der disqualifizierte Akteur nur die Rolle des Beraters für den Rest des Mannschaftskampfes nicht mehr einnehmen darf oder ob er darüber hinaus sogar selbst kein Spiel mehr in diesem Mannschaftskampf bestreiten darf. Wie Sie es gewohnt sind, dürfen Sie gerne für die Lösung abstimmen, die Ihrer Meinung nach richtig ist. Natürlich können Sie auch einen Kommentar schreiben. Den passenden Paragraphen jedoch sollen Sie bitte noch nicht posten, damit auch alle anderen Leser ihr Wissen noch testen können. Sollten bei Ihnen ähnliche Fragen auftreten und Sie Hilfestellung zum Regelwerk brauchen, schreiben Sie einfach eine E-Mail an regelecke@mytischtennis.de. Sie erhalten möglichst schnell eine Antwort.

Hier finden Sie die Bildergalerie zur Regelecke mit den Zeichnungen unseres Cartoonisten Ulli Laven.


Bei einem Mannschaftskampf coacht Spieler A seinen Teamkameraden, während er selbst nicht spielen muss, und wird, nachdem er den gegnerischen Spieler massiv beleidigt hat, vom Oberschiedsrichter disqualifiziert. Was bedeutet diese Sanktion?

a) Er darf für den Rest des Mannschaftskampfes nicht mehr die Rolle des Beraters einnehmen.
b) Er darf für den Rest des Mannschaftskampfes nicht mehr die Rolle des Beraters einnehmen und selbst kein Spiel bestreiten.


Die Auflösung

Die myTischtennis.de-User haben wieder fleißig abgestimmt. Ein klares Bild hat die Umfrage allerdings nicht gegeben. Die Teilnehmer waren geteilter Meinung, am Ende entschied sich die Minderheit (45,7 Prozent) für die richtige Antwort b)Wird ein Spieler beim Coachen seines Teamkameraden vom Oberschiedsrichter disqualifiziert – er hatte zuvor den Gegner beleidigt – dann darf dieser für den Rest des Mannschaftskampfes nicht mehr die Rolle des Beraters einnehmen und selbst kein Spiel mehr bestreiten.

Deutlich wird das in den Regel-Paragraphen:

Seite 16
Wird ein Berater wegen eines schwerwiegenden Vergehens für den Rest des Mannschaftskampfes vom OSR disqualifiziert, so darf er während des gesamten Mannschaftskampfes auch als Spieler nicht mehr an die Box zurückkehren.(bekanntgegeben anlässlich der VSRO-Tagung 2019).

Ergänzend: Schwerwiegende Vergehen sind übrigens z.B. Beleidigung des Schiedsrichters oder eines gegnerischen Spielers, Zerstörung von Spielmaterial etc. Wird der Spieler jedoch nur als Betreuer disqualifiziert – was angesichts der neuen Coachingregel unwahrscheinlich ist – kann er seine restlichen Spiele bestreiten.


Quelle: mytischtennis.de