Regelecke
Den Noppenbelag beim Einspielen auslassen?

Den Noppenbelag beim Einspielen auslassen?

23.11.2015 – Lange Noppen sind für viele Tischtennisspieler ein rotes Tuch. Tritt der Gegner mit einem solchen Belag an den Tisch, sieht so mancher seine Gewinnchancen schnell schwinden. Eine gute Möglichkeit, sich mit den Spieleigenschaften des gegnerischen Belags vertraut zu machen, ist eigentlich die Einspielphase. Doch was passiert, wenn der Gegner die Noppenseite dort einfach nicht verwendet? Darf er das? Ein klarer Fall für unsere Regelecke!

Seine stärksten Waffen will man dem Gegner natürlich nicht direkt zu Beginn auf dem Silbertablett servieren. Da liegt es auf der Hand, den Noppenbelag, der so manchem Gegner in der Vergangenheit Kopfschmerzen bereitet hat, beim Einspielen noch nicht zu benutzen. Die Frage ist, ob der Gegner nicht ein Recht darauf hat, beide Seiten des Schlägers in Aktion zu erleben. Was glauben Sie?

Schreiben Sie uns Ihren Tipp oder Ihre Erfahrungen mit Spielern, die sich beim Einspielen weigern, beide Seiten zu benutzen, als Kommentar unter den Artikel. Die richtige Antwort veröffentlichen wir zusammen mit dem passenden Regelparagraphen in zwei Tagen auf der zweiten Seite dieses Artikels. Wie immer gilt: Wenn auch Ihnen eine Regelfrage unter den Nägeln brennt, richten Sie sie an unsere Regelexperten unter regelecke@mytischtennis.de. Sie werden möglichst schnell eine Antwort erhalten.

Hier finden Sie die Bildergalerie zur Regelecke mit den Zeichnungen unseres Cartoonisten Ulli Laven.


Folgende Situation: Ihr Gegner hat lange Noppen auf der Rückhand. Beim Einspielen dreht er den Schläger und spielt auch die Rückhandschläge mit der Vorhandseite. Darf er das?

a) Es ist nicht reglementiert, dass sich der Spieler zwangsläufig mit beiden Seiten einspielen muss. Demnach ist sein Verhalten zulässig.
b) Die Spieler haben das Recht, beim Einspielen beide Schlägerseiten des Gegners in Aktion zu erleben.
c) Wenn sich der Gegner nicht mit der Rückhandseite einspielen will, darf der Spieler selbst ein paar Schläge damit machen.


Die Auflösung

Mit dieser Frage konnten wir Sie nicht an der Nase herumführen. Wie die meisten von Ihnen geschrieben haben, ist Antwort a) richtig: Es ist nicht reglementiert, dass sich der Spieler zwangsläufig mit beiden Seiten einspielen muss. Demnach ist sein Verhalten zulässig.

Deutlich wird das in den Regel-Paragraphen:


Der passende Paragraph, in dem eben nichts über das beidseite Einspielen steht, ist der Paragraph B 4.3.1: „Die Spieler haben das Recht, sich unmittelbar vor Spielbeginn, jedoch nicht in den normalen Pausen, an dem Tisch, der bei ihrem Spiel verwendet wird, bis zu zwei Minuten lang einzuspielen.“


Quelle: mytischtennis.de