
Welche Rechte hat der Gegner beim Timeout?
02.03.2015 – Jedem Spieler steht pro Partie ein Timeout zu. Das steht nicht zur Diskussion. Dass sich während meines Timeouts auch mein Gegenspieler beraten darf, ist ebenso klar wie Kloßbrühe. Muss er sich allerdings auch in der Dauer der Auszeit nach mir richten? Also bestimme ich, wann es wieder zurück an die Tische geht, auch wenn mein Gegner gerne noch länger mit seinem Coach gequatscht hätte? Ein klarer Fall für unsere Regelecke!
Manchmal braucht man nur einen kleinen Rat vom Trainer, einen Schluck aus der Wasserflasche oder eine Unterbrechung des Spielflusses. Die erlaubten 60 Sekunden pro Auszeit sind dafür oftmals viel zu lang. Was passiert also, wenn der Spieler, der das Timeout genommen hat, schon deutlich früher zum Tisch zurückkehrt? Ist das als Zeichen zu werten, dass auch sein Gegner die Beratung abbrechen und das Spiel wieder aufnehmen muss? Oder darf er die volle Zeit ausschöpfen? Was für Rechte hat der andere Spieler, wenn er noch nicht wieder bereit ist? Das wollen wir in der heutigen Frage unserer Regelecke von Ihnen wissen!
Dabei geht es diesmal ausnahmsweise nicht darum, herauszufinden, welche Lösung richtig, sondern welche Option falsch ist. Wenn Sie glauben, die gesuchte Antwort gefunden zu haben, teilen Sie Ihre Meinung mit der myTischtennis.de-Gemeinde unter dem Artikel und erzählen uns von Ihren Erlebnissen mit Auszeiten. Einzig den passenden Regelparagraphen bitten wir Sie – wie immer -, noch nicht zu posten. Diesen werden wir zusammen mit der Lösung in zwei Tagen auf der zweiten Seite dieses Artikels veröffentlichen. Sollten Sie selbst eine Regelfrage haben, auf die Sie keine Antwort haben, schicken Sie sie an unsere Experten unter regelecke@mytischtennis.de, die sie schnellstmöglich beantworten werden.
Spieler A nimmt ein Timeout, kehrt aber nach 30 Sekunden wieder zum Tisch zurück. Spieler B möchte sich aber noch weiter mit seinem Coach beraten. Was ist falsch?
a) Spieler B muss die Beratung abbrechen und zum Tisch zurückkehren.
b) Spieler B darf sich bis zum Ablauf der 60 Sekunden mit seinem Coach beraten.
c) Spieler B darf direkt danach auch noch sein Timeout nehmen, um die Beratungszeit zu verlängern.
Die Auflösung
Die meisten von Ihnen haben bei einer Antwortmöglichkeit zu dieser Frage den richtigen Riecher bewiesen, denn falsch ist in diesem Fall lediglich Antwort b): „Spieler B darf sich bis zum Ablauf der 60 Sekunden mit seinem Coach beraten“.
Deutlich wird das in den Regel-Paragraphen:
Das beschreibt in den Tischtennis-Regeln der Paragraph B 4.4.2.5: „Sobald der Spieler (das Paar), der (das) Time-out verlangte, bereit ist weiterzuspielen, spätestens jedoch nach Ablauf einer Minute, wird die Karte bzw. Markierung entfernt und das Spiel wieder aufgenommen.“ Anders als viele von Ihnen angenommen haben, ist Antwort c) „Spieler B darf direkt danach auch noch sein Timeout nehmen, um die Beratungszeit zu verlängern“ tatsächlich richtig. Laut TT-R § B 4.4.2.3 kann ein „Timeout nur zwischen zwei Ballwechseln in einem Satz verlangt werden“. Dies schließt zwar aus, dass das Timeout während eines Ballwechsels oder vor einem Satz verlangt wird, nicht aber nach dem Timeout des Gegners.
Quelle: mytischtennis.de