
Was tun, wenn die Wade krampft?
03.08.2020 – Kennen Sie folgende Situation? Sie kämpfen um jeden Punkt, geben keinen Ball verloren und sind körperlich am Rand der Erschöpfung. Doch dann verkrampfen sich die Muskeln in der Wade und der Schmerz zieht Ihnen bei jedem Schritt ins Bein. Klassiker: Sie haben einen Wadenkrampf! Die Frage ist, wie der Schiedsrichter reagiert, wenn Sie um eine Pause bitten. Wird sie Ihnen genehmigt? Ein klarer Fall für unsere Regelecke!
Mit einem Wadenkrampf ist Gehen und Laufen eine schmerzhafte Angelegenheit. Und wenn man sich im Spiel besonders anstrengt und verausgabt, kann es schnell passieren, dass die Wade krampft. Aber hat man deshalb auch Anspruch auf eine Spielunterbrechung? Das klären wir diesmal in unserer Regelecke. Stimmen Sie ab und schreiben Sie uns von Ihren Erfahrungen in der Kommentarzeile. Wenn Sie selbst eine Regelfrage haben, auf die Sie keine Antwort wissen, schicken Sie sie uns an regelecke@mytischtennis.de. Sie erhalten möglichst schnell eine Antwort.
Hier finden Sie die Bildergalerie zur Regelecke mit den Zeichnungen unseres Cartoonisten Ulli Laven.
Nach vier anstrengenden Sätzen quälen den ansonsten kerngesunden Spieler A im fünften Durchgang vor Erschöpfung Wadenkrämpfe. Obwohl er kein Time-Out mehr hat, bittet er um eine Unterbrechung. Wird sie ihm genehmigt?
a) Ja, das Spiel wird bis zu 10 Minuten unterbrochen.
b) Ja, das Spiel wird bis zu 5 Minuten unterbrochen.
c) Nein, sie wird ihm nicht genehmigt.
Die Auflösung
Die myTischtennis.de-User haben wieder fleißig abgestimmt. Ein klares Bild hat die Umfrage allerdings nicht gegeben. Die Teilnehmer waren relativ geteilter Meinung, am Ende entschied sich jedoch die Minderheit (24,4 Prozent) für die richtige Antwort c). Sie wird ihm nicht genehmigt, da die Krämpfe nicht auf einem Unfall beruhen und nur im Falle eines Unfalles eine Unterbrechung gewährt wird.
Deutlich wird das in den Regel-Paragraphen:
Die offizielle Regelauslegung nach B 4.4.5
Eine Spielunterbrechung darf nicht bei einer Spielunfähigkeit gewährt werden, die schon zu Beginn des Spiels bestand oder vernünftigerweise von da an erwartet werden musste oder wenn sie auf die normalen Anstrengungen des Spiels zurückzuführen ist. Spielunfähigkeit durch Krampf oder Erschöpfung, hervorgerufen durch den gegenwärtigen Gesundheitszustand des Spielers oder durch die Spielweise, rechtfertigt eine solche Unterbrechung nicht, die nur bei Spielunfähigkeit infolge Unfalls, zum Beispiel Verletzung durch einen Sturz, gewährt werden darf.
Quelle: mytischtennis.de