Regelecke
Im Dunkeln ist gut munkeln?

Im Dunkeln ist gut munkeln?

26.08.2019 – Tischtennis ist eine Sportart, die in einer Turnhalle ausgetragen wird und die damit von Störungen durch Regen, Gewitter und Sturm verschont bleibt. Was passiert aber, wenn die Bedingungen in der Halle ein Weiterspielen unmöglich machen – etwa, weil die Beleuchtung plötzlich ausfällt und die Spieler die Hand vor den Augen nicht mehr sehen können? Was tun, wenn der Hausmeister nicht zur Stelle ist und keiner den Schlüssel für den Sicherungskasten hat?

Wie so oft in unserer Regelecke lehnen wir uns auch diesmal wieder an einen realen Fall an, den uns ein User zugeschickt hat. Wissen Sie, was passiert, wenn die Hallenbeleuchtung während eines Abendspiels ausfällt? Was für Rechte und Pflichten hat die Heimmannschaft beim Versuch, das Problem zu beheben? Und wie sehen die Konsequenzen aus, wenn das Licht an diesem Abend nicht mehr angeht? Testen Sie Ihr Regelwissen, stimmen Sie ab und schreiben Sie uns von Ihren Erfahrungen in den Kommentaren. Einzig den passenden Regelparagraphen möchten wir dort noch nicht lesen – dieser wird zusammen mit der richtigen Lösung am Mittwoch veröffentlicht. Sollten Sie selbst eine Regelfrage haben, schreiben Sie einfach eine E-Mail an regelecke@mytischtennis.de. Sie erhalten möglichst schnell eine Antwort.

Hier finden Sie die Bildergalerie zur Regelecke mit den Zeichnungen unseres Cartoonisten Ulli Laven.


Während eines Abendspiels fliegt beim Stand von 8:7 aus Sicht der Heimmannschaft die Sicherung heraus und die Halle wird dunkel. Da der dafür verantwortliche Mannschaftsführer den Schlüssel zum Sicherungskasten vergessen hat, kann das Problem nicht ohne Weiteres behoben werden. Was passiert nun?

a) Die Heimmannschaft hat eine halbe Stunde Zeit, um das Problem zu beheben. Wenn sie das nicht schafft, wird das komplette Spiel gegen sie gewertet. 
b) Schafft es die Heimmannschaft innerhalb der halben Stunde nicht, das Problem zu beheben, wird nur das noch nicht beendete Schlussdoppel gegen sie gewertet, so dass das Spiel unentschieden ausgeht.
c) Schafft es die Heimmannschaft innerhalb der halben Stunde nicht, das Problem zu beheben, wird das Spiel zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt.


Die Auflösung

Herzlichen Glückwunsch an über 53 % der myTischtennis.de-User, die die richtige Antwort auf unsere Frage parat hatten. Die Heimmannschaft hat, wenn das Licht ausgeht, eine halbe Stunde Zeit, um das Problem zu beheben – so viel ist klar. Wenn sie das nicht schafft, hat sie aber nicht gleich das ganze Spiel verloren. Richtig ist Antwort b): nur die noch nicht beendeten Spiele werden als verloren gewertet. In dem konkreten Fall bedeutet das, dass das Spiel unentschieden ausgeht.

Deutlich wird das in den Regel-Paragraphen:

WO E 2.7: „Erfolgt der Spielabbruch durch Mängel an der Austragungsstätte, die eine Fortsetzung des Mannschaftskampfes unmöglich machen, fällt das in die Verantwortung der Heimmannschaft. Der Heimmannschaft muss jedoch eine Frist von 30 Minuten eingeräumt werden, den aufgetretenen Mangel beseitigen zu können. Andernfalls werden die bis zum Abbruch des Mannschaftskampfes erfassten Spiele, Sätze und Bälle wie ausgetragen und alle nicht beendeten bzw. nicht ausgetragenen Spiele, Sätze und Bälle bis zum Ende des Mannschaftskampfes für die Gastmannschaft als gewonnen gewertet.“


Quelle: mytischtennis.de