
Welche Strafe für das Ballwegschlagen?
11.08.2014 – Es gibt Tage, an denen einfach nichts gelingen will. Die Bälle fliegen nicht da hin, wo sie hin sollen und die Beinarbeit ist miserabel. Frust macht sich breit: Während der eine Spieler noch die Ruhe selbst ist am Tisch, können bei dem anderen die Sicherungen durchbrennen. Wenn nicht gerade die Spielfeldumrandung weggekickt wird, wird schon mal gerne der Ball ins Nirgendwo befördert. Wie hat der Schiedsrichter in solch einem Fall zu entscheiden?
Im Eifer des Gefechts kann selbst erfahrenen Tischtennisspielern bisweilen die Hutschnur platzen, wie einst ein Video von Alexander Shibaev unter Beweis stellte. Solche Ausraster sind natürlich eher die Seltenheit. Aber zu anderen Aktionen lässt sich der ein oder andere schon eher hinreißen. Sei es die Bande, die den Frust abbekommt. Oder der Ball, der aus der Box geschlagen wird. Letztere Aktion soll heute Gegenstand unserer Regelecke sein. Denn mit welcher ‚Strafe‘ hat ein Spieler zu rechnen, der den Ball ins Nirgendwo, besser gesagt jenseits der Spielfeldumrandung befördert?
Sie haben den Durchblick? Dann schreiben Sie doch Ihren Tipp in einen Kommentar. Lediglich den Regelparagraphen bitten wir, noch nicht zu veröffentlichen. Die richtige Lösung verraten wir am Mittwoch auf der zweiten Seite dieses Artikels. Sollten bei Ihnen ähnliche Fragen zum Regelwerk auftreten und Sie Hilfestellung brauchen, schreiben Sie einfach eine Email an regelecke@mytischtennis.de. Sie erhalten möglichst schnell eine Antwort.
Hier finden Sie die Bildergalerie zur Regelecke mit den Zeichnungen unseres Cartoonisten Ulli Laven.
Wenn ein Spieler, der bisher noch nicht negativ aufgefallen ist, den Ball absichtlich über die Umrandung hinwegschlägt,
a) genügt eine Ermahnung
b) muss der Schiri eine Gelbe Karte zeigen
c) bekommt der Gegner einen Punkt
Die Auflösung
Mit dieser Frage konnten wir Sie eindeutig nicht auf’s Glatteis führen! Da Fairness im Tischtennis eine bedeutende Rolle spielt, genügt eine Ermahnung natürlich nicht. Der Schiedsrichter muss in einem solchen Fall die Gelbe Karte zeigen. Erst wenn es zu einem zweiten Vergehen dieser Art kommt, muss dem Gegner ein Punkt zugesprochen und die Gelb-Rote Karte gezeigt werden. Richtig war also lediglich Antwort b): Der Schiri muss eine Gelbe Karte zeigen.
Deutlich wird das in den Regel-Paragraphen:
TT-R § 5.2.1: „Spieler und Betreuer oder andere Berater sollen alle Unsitten und Verhaltensformen unterlassen, die den Gegner in unfairer Weise beeinflussen, die Zuschauer beleidigen oder den Tischtennissport in Misskredit bringen könnten. Dazu gehören u.a.: den Ball absichtlich zerbrechen oder über die Umrandung hinweg schlagen, gegen Tisch oder Umrandung treten sowie ausfallende Ausdrucksweise und grob unhöfliches Verhalten gegenüber Schiedsrichtern oder Schiedsrichter-Assistenten u.ä.“
TT-R § 5.2.2: „Falls ein Spieler, Betreuer oder anderer Berater zu irgendeiner Zeit einen schwerwiegenden Verstoß begeht, unterbricht der Schiedsrichter das Spiel und unterrichtet unverzüglich den Oberschiedsrichter. Bei weniger schweren Verstößen kann der Schiedsrichter beim 1. Mal die gelbe Karte zeigen und den betreffenden Spieler warnen, dass jeder folgende Verstoß Bestrafungen nach sich ziehen könne.“
Quelle: mytischtennis.de