
‚Keinen Plan‘ von der Wechselmethode?
06.07.2015 – Vor 15 Jahren war es keine Besonderheit, wenn es 21:21 in einem Satz stand. Nach der Umstellung auf elf Punkte bis zum Satzgewinn deutet dieser Spielstand allerdings auf einen extrem spannenden Durchgang hin, der kein Ende finden will. Könnten die beiden Akteure sich zu diesem Zeitpunkt darauf einigen, von nun an nach der Wechselmethode weiterzuspielen? Oder spricht etwas dagegen? Zeigen Sie uns, wie fit Sie im Thema Wechselmethode sind!
Die Wechselmethode ist ein Phänomen im Tischtennis, das nicht gerade auf jeder Tagesordnung steht. Trotzdem sollten Sie darüber Bescheid wissen, wann und unter welchen Bedingungen sie eingeführt wird. Ist es zum Beispiel möglich, sich beim Stand von 21:21 im zweiten Satz mit seinem Gegner darauf zu einigen, den Rest des Durchgangs nach der Wechselmethode zu bestreiten? Ein klarer Fall für unsere Regelecke!
Zeigen Sie uns, wie fit Sie auf diesem Themengebiet sind und geben Sie einen Tipp unter dem Artikel ab. Einzig den passenden Regelparagraphen möchten wir dort noch nicht lesen, damit auch die anderen Leser ihre Meinung äußern können. Die richtige Lösung samt Paragraphen finden Sie in zwei Tagen auf der zweiten Seite dieses Artikels. Falls Ihnen noch eine andere Regelfrage unter den Fingernägeln brennt, wenden Sie sich an unsere Experten unter regelecke@mytischtennis.de. Sie erhalten möglichst schnell eine Antwort.
Hier finden Sie die Bildergalerie zur Regelecke mit den Zeichnungen unseres Cartoonisten Ulli Laven.
Zwei Spieler einigen sich bei 21:21 im zweiten Satz darauf, nach der Wechselmethode weiterzuspielen. Wie hat der Schiedsrichter zu entscheiden?
a) Das Spiel kann nicht nach der Wechselmethode weitergespielt werden.
b) Das Spiel wird nach der Wechselmethode weitergespielt.
c) Das Spiel kann nach der Wechselmethode weitergespielt werden, wenn der Satz schon mindestens zehn Minuten dauert.
Die Auflösung
Vielleicht zuallererst noch einmal zur Erklärung vorneweg: Die Wechselmethode ist eine Regelung, die verhindern soll, dass Spiele, in denen zum Beispiel zwei Abwehrer zugange sind, endlos dauern. Darum wird, wenn ein Satz nach zehn Minuten noch nicht beendet ist und beide Spieler insgesamt weniger als 18 Punkte geholt haben, die Wechselmethode eingeführt und ein Schiedsrichter zählt die Schläge mit. Gelingt es dem Rückschläger, den Ball 13-mal zurückzuschlagen, erzielt er den Punkt. Wenn sich die Spieler einig sind, lieber mit der Wechselmethode weiterzuspielen, können sie dies auch früher vom Schiedsrichter verlangen.
So viel zur Definition. Jetzt zu unserem besonderen Fall in der aktuellen Regelfrage. Hier wollen beide Spieler auf die Wechselmethode umsteigen, es sind aber bereits mehr als 18 Punkte ausgespielt worden. Wie hat der Schiedsrichter nun zu entscheiden? Richtig ist Antwort a) Das Spiel kann nicht nach der Wechselmethode weitergespielt werden.
Den passenden Regelparagraphen dazu finden Sie hier:
TT-R § A 15.1: „Mit Ausnahme der Festlegung in 15.2 wird die Wechselmethode nach 10 Minuten Spielzeit in einem Satz oder, auf Verlangen beider Spieler oder Paare, zu einem beliebigen Zeitpunkt eingeführt.“
und
TT-R § A 15.2: „Die Wechselmethode wird in einem Satz nicht eingeführt, wenn mindestens 18 Punkte erzielt wurden.“
Quelle: mytischtennis.de